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Die Legende von den zwei Mönchen

Zwei Mönche ...Es waren einst zwei Mönche, die lasen miteinander
in einem alten Buch, am Ende der Welt gäbe es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sich berühren. Sie beschlos­sen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten.
Und sie durch­wanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert, und alle Versuchungen, die einen Menschen vom Ziel abbringen können.

Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen. Man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott.

Schließlich fanden sie, was sie suchten; sie klopften an die Tür; bebenden Herzens drückten sie die Klinke nieder, und als sie eintraten – standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle.

Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde an der Stelle, die Gott – oder, wenn Sie so wollen, das Schicksal jedem zugewiesen hat.


Weißt Du schon? / Hast Du schon gehört?

Zu diesem Thema fand ich kürzlich in einer Zeitschrift eine kleine Erzäh­lung, die mich nachdenklich stimmte, weil ich beim Lesen ganz einfach spürte, daß meine Worte nicht immer diesen Maßstäben genügen:

Ein junger Chinese kam einst zu einem alten Chinesen, um ihm seinen Klatsch über den gemeinsamen Bekanntenkreis zu erzählen. Kaum hatte der junge Chinese seinen Sermon begonnen, da unterbrach ihn der alte Chinese, der ein weiser Mann war, und fragte ihn:
Mein lieber junger Freund, du bist dabei, mir einiges über unsere Bekannten zu erzäh­len. Ich bin begierig, dich zu hören. Doch laß mich dir zuvor eine kleine Frage stellen, die ich für unsere Unterredung als sehr wichtig erachte:
Hast du deine Worte schon durch die drei Siebe geschüttet, so daß sie geläutert ihren Weg zu meinen Ohren fin­den? 

"Welche drei Siebe meinst du"? fragte der junge Mann verwirrt. Kennst du die drei Siebe nicht? erwiderte der Alte nun sehr erstaunt. Ich kenne das Sieb der Wahrheit. Und sodann das Sieb der Verantwortung. Wirst du mit deinen Worten nicht unverse­hens Schaden anrichten? Und zum letzten: Das Sieb der Liebe: Wirst du mit deinen Worten nicht einem Menschen weh tun? Siehe, diese drei Siebe: Wahrheit, Verantwor­tung, Liebe, machen unser Reden fruchtbar. Jedes für sich allein ist unvollkommen. In allen drei zusammen sollen wir unsere Worte prüfen, und was ihnen nicht entspricht, verschweigen wir lieber.“
 
Wenn wir bei unseren Gesprächen diese drei Siebe im Bewußtsein haben, kommt be­stimmt manches Wort nicht über unsre Lippen. Viel Porzellan, das sonst zerschlagen wird, braucht nicht gekittet zu werden. Viele Mißverständ-nisse müssen nicht ausge­räumt werden.
Verantwortliches Reden ist deshalb ein wichtiger Beitrag.